Seit den 1960er Jahren erweist sie sich als detailgenaue Protokollantin der zeitgenössischen gesellschaftlichen Verhältnisse. Ihr umfangreiches Schaffen umfasst sowohl Gemälde und Environments, die der Pop Art zuzuordnen sind, als auch konzeptuelle Zeichnungen und Objekte sowie kybernetische Installationen. Der verbindende Faktor in diesem medial und formal-ästhetisch breiten Spektrum ist das konsequente Bestreben der Künstlerin, komplexe gesellschaftliche Strukturen ebenso sichtbar zu machen wie die Möglichkeit des Einzelnen zu selbstbestimmtem Handeln.
Die politischen Umstände in ihrem Heimatland Peru, das lange Zeit unter einer Militärdiktatur und schweren ökonomischen Krisen litt, brachten mit sich, dass Teresa Burga von der lokalen wie von der internationalen Kunstszene weitgehend isoliert blieb. Mittlerweile wurde die Bedeutung ihres künstlerischen Schaffens jedoch international entdeckt und anerkannt.
Die Ausstellung in der Weserburg zeigt zum ersten Mal ihre letzte Zeichnungsserie, die zwischen 2019 und 2021 in der Zurückgezogenheit der Coronazeit entstanden ist. Diese letzten Blätter werden mit Zeichnungen und einer raumgreifenden Installation aus den 1960er Jahren kombiniert und verknüpfen sich auf diese Weise formal wie inhaltlich mit ihrem Gesamtwerk. Teresa Burga verstarb im Februar 2021 im Alter von 84 Jahren.
Teresa Burga. Die Seiltänzerin entsteht in Kooperation mit dem MUSAC, Museo de Arte Contemporáneo de Castilla y León (Spanien)
Die Ausstellung wird in der Weserburg kuratiert von Janneke de Vries, im MUSAC von Helena López Camacho.